44. Weltmeisterschaft der Berufe
WorldSkills 2017
Bei den WorldSkills 2017, welche vom 14. bis 19. Oktober in Abu Dhabi stattfanden, hat sich das Nationalteam Deutsches Baugewerbe in den Berufen Betonbauer, Maurer, Fliesenleger, Stuckateur und Zimmerer mit Berufskollegen aus aller Welt gemessen. Dabei entschieden Präzision, Konzentration und Nervenstärke über die Medaillen. Das Team hat alles gegeben und wurde am Ende für seine Leistung mit einer Silber- und drei Excellenzmedaillen ausgezeichnet.
Am Ende hieß es: Einmal Bronze und dreimal Medaillon für Excellence.
Das Nationalteam des Deutschen Baugewerbes kommt mit insgesamt einer Silbermedaille und drei Medallions for Excellence im Gepäck nach Hause:
Timo Schön (21) aus Velburg in Bayern und Medin Murati (20) aus Warmisried in Bayern holten bei WorldSkills, der Weltmeisterschaft der Berufe, die gestern Abend in Abu Dhabi zu Ende gegangen ist, die Silbermedaille im Wettbewerb der Betonbauer.
Jannes Wulfes (21) aus Harsum, Niedersachsen, erreichte im Wettbewerb der Maurer einen hervorragenden 5. Platz und wurde mit einer Medallion for Excellence ausgezeichnet. Auf den 7. Platz im Wettbewerb der Zimmerer kam Kevin Hofacker (22) aus Steinau, Hessen. Raphael Rossol (21) aus Gnarrenburg in Niedersachsen belegte im Wettbewerb der Fliesenleger den 9. Platz. Beide erhielten ebenfalls eine Medallion for Excellence für ihre Bestleistungen. Lukas Kirschmer (20) aus Blaubeuren in Baden-Württemberg erreichte im Wettbewerb der Stuckateure den 14. Platz.
Klaus-Dieter Fromm, Delegationsleiter des Deutschen Baugewerbes in Abu Dhabi und Vorsitzender des Ausschusses für Berufsbildung des Zentralverbands Deutsches Baugewerbes, gratulierte dem Team: „In Abu Dhabi waren Deutschlands beste junge Facharbeiter am Start. Sie haben großartig gekämpft und alles gegeben. Dafür zollen wir ihnen höchsten Respekt. Sie sind ein hervorragendes Aushängeschild für unsere Branche und zeigen, wie weit man es mit einer guten Ausbildung, einer starken Leistung und entsprechendem Engagement bringen kann.“
WorldSkills 2017
Rund 1.300 Teilnehmer aus 59 Ländern haben vom 14. bis 19. Oktober 2017 in Abu Dhabi bei der WM der Berufe in 51 verschiedenen Wettbewerbskategorien um Medaillen gekämpft. Präzision und Genauigkeit sowie Nervenstärke und Konzentration entschieden über Gold, Silber und Bronze. Rund 150.000 Besucher und Besucherinnen haben an den vier Wettbewerbstagen den jungen Wettkämpfern über die Schulter geschaut. 42 deutsche Teilnehmerinnen und Teilnehmer starteten in 37 Berufen. Dazu gehören auch die sechs Mitglieder aus dem Nationalteam des Deutschen Baugewerbes in den Berufen Betonbauer, Maurer, Fliesenleger, Stuckateur und Zimmerer.
Leistungsstarke Partner: Die Sponsoren des Nationalteams
Das Nationalteam des Deutschen Baugewerbes wird von folgenden Partnern unterstützt: Berner Deutschland GmbH, Collomix GmbH, Deutsche Poroton GmbH, quick-mix Gruppe GmbH & Co. KG, Schöck Bauteile GmbH, Sika Deutschland GmbH, STABILA Messgeräte Gustav Ullrich GmbH, VHV Allgemeine Versicherung AG sowie der Zertifizierung Bau GmbH. CWS-boco Deutschland GmbH kleidet das Team ein.
Pressemeldungen
Wettbewerb der Fliesenleger
Raphael Rossol im Wettbewerb.
Die insgesamt 26 Teilnehmer im Skill „Wall and Floor Tiling“ mussten während des viertägigen Wettbewerbs in 22 Zeitstunden zwei Wände und einen Boden fliesen. Auf den Wänden war die Skyline von Abu Dhabi mit drei Hochhäusern und ein Falke, der gefiederte Liebling der Scheichs, abzubilden. An eine der beiden Wände musste ein Stück Boden mit Estrich aufgebaut und anschließend mit der Jahreszahl „2017“ gefliest werden. Es waren zahlreiche anspruchsvolle Schnitte zu realisieren. Es kam auf Genauigkeit und Präzision an.
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Wettbewerb der Maurer
Jannes Wulfes im Wettbewerb.
Die Aufgabe der Maurer bestand während des viertägigen Wettbewerbs in 22 Zeitstunden aus drei Modulen, wobei die Module eins und drei wiederum in Untermodule aufgeteilt worden waren. Modul eins war ein Kamin inklusive Feuerrückwand und Feuerstelle. Modul zwei stellte einen Giebel im Verhältnis 1:10 dar. Bei Modul drei war das Wappentier der Vereinigten Arabischen Emirate, also der Falke mit der Landesflagge auf der Brust, abzubilden.
Die Aufgabe der Maurer war zum ersten Mal in der Geschichte des Maurer-Wettbewerbs im Vorfeld nicht bekannt und konnte insofern auch nicht trainiert werden. Sie war – insbesondere Modul drei - eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt. Sie war gekennzeichnet durch eine Vielzahl komplizierter Schnitte. Ein Gutteil der Steine musste dreimal geschnitten werden. Am sogenannten Eingewöhnungstag mussten die Teilnehmer diese Schnittarbeiten selbst erledigen.
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Wettbewerb der Stahlbetonbauer
Das Team Timo Schön und Medin Murrati im Wettbewerb.
Die Betonbauer hatten während des viertägigen Wettbewerbs in 22 Zeitstunden eine Raumkonstruktion mit vier Wänden und einer Decke mit Hilfe einer Systemschalung anzufertigen, die in einem Guss betoniert werden könnte. Dabei waren drei Wände geschlossen, die vierte wurde mit einem Unterzug bzw. Sturz überbrückt, der etwas unterhalb der Decke in einem Stück geschalt wurde. Die vordere Wand war gerade und hatte eine Türaussparung, einen orientalischen Bogen, der am dritten Wettbewerbstag betoniert und am letzten Tag ausgeschalt wurde. Die Rückwand war in einem bestimmten Winkel abgeschrägt. Hier bestand die Schwierigkeit darin, das richtige Maß des Winkels sowie die Höhe und das Gesamtmaß Millimeter genau einzuhalten. Auf der Rückseite gab es zwei Abstellungen – einmal innen- und einmal außenseitig, die ebenfalls genau einzuhalten waren. Die gesamte Aufgabe musste in sich stimmig, plangenau und detailgenau gelöst werden. Aussehen und Qualität der Betonarbeiten flossen in die Bewertung ein. Arbeitsschutzbestimmungen waren ebenfalls zu berücksichtigen.
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Wettbewerb der Stuckateure
Lukas Kirschmer im Wettbewerb.
Die Stuckateure hatten einen Trockenbau-Kube, einen kleinen Raum, zu errichten, der ganzheitlich, innen und außen beplankt war und verschiedene Öffnungen hatte. Darüber hinaus war außen eine Art „Rohrkasten“ anzubringen, dreiseitig und hängend. Ecken und Kanten mussten komplett verspachtelt, die Kanten mit unterschiedlichsten Materialien ausgestaltet sein. Die Verspachtelung außen musste in der Qualitätsstufe für Anstriche gestaltet sein. Im Innenbereich war die Verspachtelung in der Qualitätsstufe für Lackierungen gefordert, d.h. der Untergrund musste lackierfertig sein. Eine weitere Herausforderung bestand in der Art des Verputzens, was allerdings aufgrund des zur Verfügung stehenden Materials extrem schwierig auszuführen war. Darüber hinaus mussten Stuckprofile angebracht und eine Wand mit einem sog. Freestyle-Element gestaltet werden. Hier konnte jeder Teilnehmer seiner Fantasie freien Lauf lassen.
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Wettbewerb der Zimmerer
Kevin Hofacker im Wettbewerb.
Die Aufgabe der Zimmerer während des viertägigen Wettbewerbs in 22 Zeitstunden bestand aus vier Modulen. Das erste Modul war ein Pavillon mit trapezförmigem Grundriss, das zweite ein symmetrisches Satteldach mit geneigtem First, senkrechten Giebelsparren und verkanteten Hölzern. Im Pavillon war eine Sitzbank (Modul 3) mit Bodenbelag mit drei verschiedenen Höhen bzw. Niveaus zu erstellen. Diese Sitzbank wurde aus Vollholz mit einer Stärke von vier Zentimetern hergestellt und musste auf Gehrung geschnitten werden. Abschließend musste ein Stehtisch als Modul 4 gebaut werden. Dieser wurde nach der Mandala-Bauweise hergestellt und bestand aus drei verschiedenen Streben mit jeweils unterschiedlicher Neigung.
Der Schwierigkeitsgrad der Aufgabe bestand in der hohen Genauigkeit in den Schnitten sowie den extrem großen Querschnitten bei den Wänden und der Bodenplatte im Modul 1. Die zur Verfügung stehende Zeit verschärfte die Schwierigkeit.
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