Fachmesse für Digitalisierung der Bauwirtschaft
digitalBAU 2020
Vom 11. bis 13. Februar trafen sich mehr als 270 Aussteller und rund 10.000 Besucher auf dem Kölner Messegelände bei der ersten digitalBAU. Bei der neuen Fachmesse für Digitalisierung der Bauwirtschaft war natürlich auch der ZDB mittendrin.
„Die Messe München hat mit der Gründung der „digitalBAU“ wieder einmal Gespür für den Zeitgeist bewiesen. Denn die Baubranche erfährt durch den technologisch-digitalen Fortschritt einen fundamentalen Umbruch“: ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa zeigte sich im Rahmen der Messeeröffnung optimistisch. „Von simplen Apps für die Baustelle über unterschiedliche BIM Software Lösungen bis hin zu smarten Baumaschinen können wir uns also auf eine spannende Entdeckungsreise begeben. Als größter Branchenverband der Bauwirtschaft freuen wir uns, die „digitalBAU“ zu unterstützen.“
Plattform für die ganze Branche
Mit Ihrer erfolgreichen Premiere hat die digitalBAU der Digitalisierung in der Baubranche einen kräftigen Schub verliehen. Schon kurz nach Öffnung der Veranstaltung war die 17.000 Quadratmeter große Halle 7 der Koelnmesse sehr gut gefüllt. Die Entscheidung der Veranstalter, einen zweiten zentralen Standort neben der BAU in München zu etablieren, erwies sich als richtiger Schritt, wie Dr. Reinhard Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, hervorhob: „Der enorme Zuspruch aus der Branche unterstreicht den Erfolg unseres neuen Konzepts. Gemeinsam mit der Branche haben wir ein neues Kapitel aufgeschlagen: die digitalBAU fördert den Dialog der Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette und begleitet so digitale Entwicklungen, Trends und Dienstleistungen für die Bauwirtschaft.“
Natürlich ließ es sich auch die Politik nicht nehmen, bei der Eröffnung der Messe dabei zu sein: Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen machte in der Podiumsdiskussion zur Eröffnung deutlich: „Mit der Digitalisierung kommen auf die Branche neue Herausforderungen, aber vor allem Chancen zu. Deshalb brauchen wir offene Köpfe, die vorausdenken und damit das Baugewerbe für die Zukunft gestalten und wettbewerbsfähig halten. Mit der digitalBAU hat die Branche nun die richtige Plattform, um sich auszutauschen und zu vernetzen.“
Digitalisierung für den Mittelstand
Unter den zahlreichen Ausstellern durfte natürlich auch der ZDB als größter Branchenverband nicht fehlen. Wo steht die Baubranche in der Digitalisierung? Welche Werkzeuge gibt es für mittelständische Betriebe, um die Digitalisierung voranzutreiben? Durch welche Ideen und Innovationen wird die deutsche Bauwirtschaft, deren zentrales Fundament der Mittelstand ist, digital?
Diese Fragen standen im Zentrum des Ausstellungskonzepts, bei dem anhand einer „digitalen Baustelle“ in einer virtuellen Darstellung ausgewählte Beispiele präsentiert wurden, wie gerade kleinere Baubetriebe ihr Unternehmen fit für die digitale Zukunft machen können und welche Anwendungen ihnen dabei helfen. Ausgangspunkt dafür war der Innovationspfad des Schaufensters Digitales Bauen im Kompetenzzentrum Digitales Handwerk.
Begleitendes Konferenzprogramm
Dass die digitalBAU einen echten Meilenstein im Austausch über die Digitalisierung dargestellt, konnte man auch anhand des begleitenden Konferenzprogramms sehen. In insgesamt drei Foren zu den Themen „Zukunft des digitalen Bauens“, „Digitales Wissen und Praxislösungen“ und „Digitale Initiativen und praxisorientierte Lösungen“ wurde mit gut 100 Speakern über zahlreiche Aspekte der digitalen Bauwirtschaft gesprochen.
Digitalisierung: Nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck
"Der Baumittelstand ist das Fundament der Baubranche: Die kleineren und mittelständischen Firmen erwirtschaften nicht nur 70 Prozent des Branchenumsatzes, sondern leisten auch 85 Prozent des Wohnungsbaus und setzen über 50 Prozent der Anlageinvestitionen um. Damit das Baugewerbe auch in der digitalen Zukunft erfolgreich bleibt, müssen die Bauunternehmen die Potenziale der Digitalisierung ausschöpfen“, erklärte Ingo Reifgerste, Vorsitzender des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses im ZDB, in seinem Input. Er ging dann auf die Chancen ein, die sich für das Baugewerbe durch den technologischen Fortschritt ergeben und machte deutlich: „Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck - und sie trägt dazu bei, dass die Branche als modern und attraktiv wahrgenommen wird."
Ähnlich argumentierte auch Dominik Steuer, Prokurist und Mitglied der Geschäftsführung der Steuer Tiefbau GmbH: „Die deutsche Bauwirtschaft ist klar mittelständisch geprägt: Drei Viertel der Beschäftigten sind im Baugewerbe tätig; hier werden vier von fünf Lehrlingen ausgebildet. Umso wichtiger ist es, dass der Baumittelstand auf dem Weg zur Bauwirtschaft 4.0 seine Chancen nutzt.“ Er berichtete dann von den Erfahrungen der Digitalisierung im eigenen Unternehmen: Angefangen bei der Ausstattung mit mobilen Endgeräten zur Nutzung unterschiedlicher Applikationen auf der Baustelle bis zur 3D-Maschinensteuerung bieten sich für Bauunternehmen zahlreiche Möglichkeiten, mittels digitaler Technik zu einer besseren Planbarkeit und mehr Effizienz zu kommen.
Die digitalBAU in Zahlen
Mehr als 270 Aussteller präsentierten zur Premiere der digitalBAU ihre Produkte und Lösungen. Rund 10.000 Fachbesucher kamen auf die Messe. Der Auslandsanteil beläuft sich auf knapp 10 Prozent. Besucherstärkste Länder waren nach Deutschland (in der Reihenfolge): Österreich, Schweiz, Belgien, Luxemburg und Niederlande. Erfreulich sind die durchweg positiven Rückmeldungen der Besucher zur Erstveranstaltung: So bewerteten laut Umfrageergebnissen 92 Prozent die digitalBAU als ausgezeichnet, sehr gut oder gut. 91 Prozent gaben an, auch die nächste Veranstaltung besuchen zu wollen.
Die nächste digitalBAU findet vom 15. bis 17. Februar 2022 wieder in Köln statt.
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