Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik
Die Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes vertritt die Interessen der Fachbetriebe des Brunnenbauerhandwerks.
Sie versteht sich als zentrale Anlaufstelle für Anfragen jeder Art auf dem Gebiet des Brunnenbaus und setzt sich als bundesweite Branchenvertretung aus den Fachgruppen der baugewerblichen Landesverbände sowie den selbständigen Fachorganisationen einzelner Länder und Landesteile zusammen.
Das Brunnenbauer-Handwerk hat sich im Laufe der Zeit technisch stark verändert und seine Aufgaben erweitert. War früher noch vieles schwere Handarbeit, haben heute neue Bauverfahren, Geräte und Computerisierung Eingang in den Brunnenbau gefunden. Die Erschließung großer Bohrtiefen und große Bohrdurchmesser sind heutzutage tägliche Praxis für die Fachbetriebe des Brunnenbaus. Des Weiteren sind die Mitgliedsbetriebe der Bundesfachgruppe auch in den verschiedensten Bereichen des Spezialtiefbaus und in der Geothermie tätig.
Aktuelle Meldungen
Termine
Vorsitzender
Werner Engelmann
Geschäftsführer
Sebastian Geruschka
Telefon: | 030 20314-553 |
Fax: | 030 20314-253 |
geruschka@zdb.de |
Services und Organisation
Die Bundesfachgruppe repräsentiert den Berufsstand des Brunnenbauers gegenüber Politik und Öffentlichkeit und unterstützt die Unternehmen in ihrer betrieblichen Praxis. Wesentliche Bausteine sind hier die Bereiche Aus,- Fort- und Weiterbildung, fachtechnische Unterstützung und die Einbringung in die Normungsarbeit.
Fachtechnische Unterstützung
Das Fachgebiet Brunnenbau und Spezialtiefbau umfasst ein breites Tätigkeitsspektrum – vom eigentlichen Brunnenbau, den Baugrunduntersuchungen und Wasserhaltungsarbeiten bis hin zu Spezialbohrverfahren und Geothermie. Die Bundesfachgruppe unterstützt ihre Mitglieder in allen fachtechnischen Belangen, insbesondere bei der Umsetzung von Innovationen. Die in den Fachgremien vorhandene Kompetenz und der permanente Erfahrungsaustausch über neue Bohr- und Spezialtiefbauverfahren, Geräte und Maschinentechnik kommen allen Mitgliedsbetrieben zugute. Die Bundesfachgruppe stellt ihren Mitgliedsbetrieben die für den Brunnenbau und Spezialtiefbau wesentlichen DIN-Normen einschließlich der VOB im „ZDB-Normenportal“ stets in aktueller Fassung zum Download zur Verfügung.
Berufliche Bildung
Zu den Grundlagen eines sicheren und vollkommenen Schutzes der Wasservorkommen sowie einer geordneten Wasserversorgung gehört die technisch einwandfreie Ausführung von Bohrungen und Brunnen. Nach den Anforderungen der DIN 2000 „Zentrale Trinkwasserversorgung - Leitsätze für Anforderungen an Trinkwasser, Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung der Versorgungsanlagen“ dürfen für die Erstellung und Sanierung von Bohrungen und Brunnen nur Unternehmen eingesetzt werden, die die dazu erforderliche Qualifikation nachgewiesen haben. Durch die Meisterprüfung im Brunnenbauerhandwerk werden alle Qualifikationen nachgewiesen, die in diesem Zusammenhang gefordert werden. Voraussetzung zur Ablegung der Meisterprüfung ist eine abgeschlossene Lehre und anschließend eine praktische Tätigkeit im Brunnenbau von mindestens drei Jahren.
Aufgrund der technischen Weiterentwicklungen und der Ausweitung der Geschäftsfelder befasst sich die Bundesfachgruppe intensiv mit der Aus-, Fort- und Weiterbildung im Brunnenbau und Spezialtiefbau. Die handwerkliche Berufsausbildung sowie die darauf aufbauende Fort- und Weiterbildung bilden ein strukturiertes Qualifikationssystem, das von den Mitgliedsbetrieben der Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik gelebt wird. Passend dazu wurde eine Aufstiegsfortbildung zum Vorarbeiter und Werkpolier Geothermie entwickelt.
Zertifizierung
Eine Zertifizierung entsprechend des Arbeitsblattes W 120-1 und -2- „Qualifikationskriterien für Bohr-, Brunnenbau- und Brunnenregenerierunternehmen“ der DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) ist auch über die Zertifizierung Bau GmbH möglich.
Öffentlichkeitsarbeit
Die Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik pflegt einen intensiven Dialog mit den maßgeblichen Branchenverbänden und unterhält stetige Kontakte zu den öffentlichen wie auch privaten Auftraggebern, zu den das technische Regelwerk erstellenden Institutionen sowie politischen Organisationen und Behörden. Mit dem Fachorgan „bbr - Fachmagazin für Brunnen- und Leitungsbau“ informiert die Bundesfachgruppe über ihre Aktivitäten sowie über aktuelle Entwicklungen im Brunnenbau.
Zudem veranstaltet die Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik die jährlichen „Deutschen Brunnenbauertage“, den bundesweiten Branchentreff zu den Themenfeldern Brunnenbau, Bohrtechnik und Geothermie. Diese finden seit dem Jahr 2011 im Dreijahresrhythmus in einem größeren Rahmen mit Fachausstellung und Gerätevorführungen in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) und dem „Bildungszentrum Bau-ABC Rostrup“ in Bad Zwischenahn statt.
Berufsbild und Branche
Die Mitgliedsbetriebe der Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik bohren bei weitem nicht nur Brunnen: Da ein Brunnen meist nur einen Teil einer umfassenden Anlage darstellt, bieten die Unternehmen des Brunnenbaus umfangreiche Leistungspakete an, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt werden. Sie errichten komplette Pumpwerke, stellen Behälter- und Wasserreinigungsanlagen auf, verlegen Rohrleitungen und führen Installationsarbeiten aus.
Die Wasserversorgung und -entsorgung gehört ebenso zu ihren Aufgaben. Mit unterschiedlichen Bohrverfahren werden der Baugrund erschlossen, die Lagerstätten von Bodenschätzen erkundet und Boden- und Wasserproben entnommen. Die Errichtung und der Betrieb von Grundwasserabsenkungsanlagen gehören hierbei zu den klassischen Domänen der Brunnenbauer.
Eine stete Weiterentwicklung zum Wohle eines verantwortungsbewussten Umgangs der wichtigsten Ressource Wasser zeichnet den Brunnenbauer aus. Im Rahmen des Umweltschutzes sind die Unternehmen des Brunnenbaus, des Spezialtiefbaus und Geotechnik auch bei der Erkundung des Grundwassers in Bereichen von Altdeponien und Altstandorten tätig. Auch die Sanierung und Regenerierung von Brunnen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bohrungen zur Anwendung der Geothermie, also die Erschließung von Erdwärme zur direkten Nutzung für Heizungsanlagen, und die Warmwasseraufbereitung rücken in einer Zeit zunehmenden Umweltschutzes mehr und mehr in den Mittelpunkt der Tätigkeit der Fachbetriebe des Brunnenbaus.
Mit Bohrungen für Tiefgründungen wie beispielsweise Pfahlgründungen bewältigen moderne Brunnen- und Wasserwerksbauunternehmen schwierigste Gründungsarbeiten. Die Unternehmen des Brunnenbauer-Handwerks sind durch entsprechendes Fachpersonal qualifiziert und erfüllen darüber hinaus auch alle anderen Anforderungen an qualifizierte Brunnenbau-Unternehmen. Das umfasst die Geräteausstattung, den Nachweis der bereits ausgeführten Brunnenbau-Arbeiten sowie die Einhaltung der anerkannten Regeln der Technik.