5. Europameisterschaft der Berufe
EuroSkills 2016
Die 5. Berufe-Europameisterschaft EuroSkills 2016 fand vom 1. bis 3. Dezember 2016 im schwedischen Göteborg statt. Rund 450 TeilnehmerInnen aus 28 europäischen Ländern haben in 35 verschiedenen Berufswettbewerben unter den kritischen Blicken von 74.000 BesucherInnen ihr Können gezeigt. Das Nationalteam Deutsches Baugewerbe bestehend aus einem Fliesenleger, einem Maurer und einem Stuckateur schnitt dabei überaus erfolgreich ab: Am Ende hieß es einmal Gold, einmal Silber und einmal Medaillon for Excellence.
Gold, Silber und eine Medaillon for Excellence für das Nationalteam Deutsches Baugewerbe
„Das war phantastisch. Wir beglückwünschen unser Team zu diesem Erfolg. Die intensive Arbeit und das viele Training haben sich ausgezahlt.“ Mit diesen Worten kommentierte Dr.-Ing. Hans Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes das Abschneiden des Nationalteams des Deutschen Baugewerbes.
Fliesenlegermeister Tim Welberg (21) aus Ahaus in Nordrhein-Westfalen erreichte Gold im Skill „Floor and Wall Tiling“ bei der EuroSkills 2016 in Göteborg, die heute zu Ende gegangen war. Stuckateurmeister David Reingen (23) aus Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen bekam im Skill „Plastering & Dry Wall Systems“ Silber. Nicht aufs Treppchen schaffte es Maurer Jannes Wulfes (20) aus Harsum in Niedersachsen, er erreichte Platz 6 in einem engen Teilnehmerfeld im Skill „Bricklaying“ und bekam für seine herausragenden Leistungen eine Medaillon for Excellence.
Alle Teammitglieder mussten bei der Europameisterschaft ihre herausragenden beruflichen Fähigkeiten im Wettbewerb mit Berufskollegen aus ganz Europa unter Beweis stellen. In den jeweils dreitägigen Wettbewerben mussten spezifische Tätigkeiten der einzelnen Berufe ausgeführt werden. Dabei kam es vor allem auf Präzision und Genauigkeit an. Auch der optische Gesamteindruck der Werkstücke wurde bewertet.
Tim Welberg, 21 Jahre alt, hat seinen Meistertitel bereits in der Tasche und arbeitet bei seinem ehemaligen Ausbildungsbetrieb André Effing Plattierungen in Ahaus. Er hatte im vergangenen Jahr bereits an der WorldSkills 2015 in Sao Paulo teilgenommen und einen hervorragenden fünften Platz belegt.
Der 23jährige Stuckateurmeister David Reingen wurde 2013 Landessieger in Nordrhein-Westfalen und Sieger beim Contest der Stuckateure 2014. Nach seiner Ausbildung wechselte er in den elterlichen Betrieb Gerd Reingen Stuckateurmeister – Putz • Stuck • Rabitz in Düsseldorf.
Der 20jährige Jannes Wulfes schließt derzeit seine Meisterausbildung ab und wurde bis 2014 bei Dammeyer Bauunternehmen GmbH & Co. KG in Harsum ausgebildet. Als Dritter der Deutschen Meisterschaft 2015 hatte er sich in einem Ausscheidungswettbewerb für den Start in Göteborg qualifiziert.
„Der Erfolg unseres Nationalteams ist ein Abbild unserer qualifizierten Ausbildung. Qualität kommt von Qualifikation – dieses haben die dreitägigen Wettbewerbe einmal mehr gezeigt. An der deutschen dualen Ausbildung sollten sich unsere europäischen Partner als Benchmark orientieren. Nicht umsonst hat Deutschland die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in ganz Europa.“ Dieses erklärte Klaus-Dieter Fromm, Delegationsleiter des Deutschen Baugewerbes, bei der EuroSkills 2016.
Das Nationalteam des Deutschen Baugewerbes wird von den folgenden Sponsoren unterstützt: Datev, Deutsche Poroton, Schomburg, Schöck Bauteile, VHV Versicherungen sowie der Zertifizierung Bau. „Ohne diese Unterstützung wäre manches Training und der heutige Erfolg nicht möglich gewesen.“ So Fromm, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Berufsbildung im ZDB ist.
EuroSkills 2016 in Göteborg
Die 5. Berufe-Europameisterschaft EuroSkills fand vom 1. bis 3. Dezember 2016 im schwedischen Göteborg statt. Rund 450 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus 28 europäischen Ländern haben in 35 verschiedenen Berufswettbewerben unter den kritischen Blicken von 74.000 Besuchern und Besucherinnen ihr Können gezeigt. Die deutsche Berufenationalmannschaft, getragen von WorldSkills Germany und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks, ging mit 22 jungen Fachkräften in 19 Wettbewerben an den Start. Dazu gehörten auch die Mitglieder des Nationalteams des Deutschen Baugewerbes mit einem Fliesenleger, einem Maurer und einem Stuckateur.
Wettbewerb der Fliesenleger
Goldmedaillen-Gewinner Fliesenleger Tim Welberg (21) im Wettbewerb
Die Fliesenleger mussten in 18 Zeitstunden an den drei Wettbewerbstagen zwei Wandflächen mauern und mit Fliesen belegen. Eine Seite enthielt eine 3-D-Vormauerung. Mit den Fliesen mussten zwei schwedische Gebäudemotive mit Spitzbögen hergestellt werden. Dazu mussten die Teilnehmer viele Rund-, Schräg- und Diagonalschnitte ausführen. Zum Abschluss war eine Bodenfläche herzustellen und mit Fliesen zu belegen. Abgebildet wurden die Endziffern der Jahreszahl (16).
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Wettbewerb der Maurer
Medaillon für Excellence-Gewinner Maurer Jannes Wulfes (20) im Wettbewerb
Die Maurer mussten in 18 Zeitstunden an den drei Wettbewerbstagen zwei Mauerwerksmodule mit schwedischen Motiven errichten. Dabei wurden verschiedene Klinkerformate und Klinkerfarben verwendet. Beim ersten Modul handelte es sich um die Göteborger Fischhalle „Feskekörka“. Die Konstruktion war fast zwei Meter hoch und umfasste drei Spitzbögen, dazu musste vor dem Wettbewerb die Schalung gebaut werden. Beim zweiten Modul wurde das rotweißgestreifte Hochhaus „Skanskaskrapan“ am Fluss Göta nachgebildet, hierbei gab es viele Vor- und Rücksprünge im Mauerwerk. Insgesamt waren rund 450 Steine zu versetzen, die zuvor von den Teilnehmern selbst geschnitten werden mussten. Es kam wie immer auf Präzision und Maßgenauigkeit an. Die Teilnehmer erfuhren die genaue Aufgabe erst zum Beginn des Wettbewerbs.
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Wettbewerb der Stuckateure
Silbermedaillen-Gewinner David Reingen (23) im Wettbewerb
Die Wettbewerbsteilnehmer der Stuckateure hatten eine Aufgabe, die aus vier Modulen bestand und in 18 Zeitstunden an drei Wettbewerbstagen herzustellen war. Für das erste Modul musste eine Trockenbaukonstruktion mit verschiedenen Öffnungen hergestellt werden. Modul zwei umfasste das Verspachteln der Trockenbaukonstruktion. Im dritten Modul (Stuck) mussten Stuckprofile hergestellt und präzise an verschiedenen Öffnungen versetzt werden. Bei Modul vier, dem “Free Style Modul”, konnten die Teilnehmer ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Der deutsche Stuckateur David Reingen fertigte einen Flaggenmast aus einem selbstgezogenen Stuckprofil. Die schwedische Flagge stellte er aus Stuckteilen her, die dann entsprechend blau und gelb eingefärbt wurden.
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