Konjunkturbericht
Baukonjunktur im Mai 2018: Nachfrage nach Bauleistungen mit neuem Schub
Bei anhaltend intensiver Bautätigkeit haben sich die Order nach Bauleistungen des Bauhauptgewerbes im Mai zum Vorjahresmonat um 10 % (real um 5 %) erhöht. Mit 7 Mrd. € nominal wurde zudem ein neuer monatlicher Höchstwert erreicht. Da im Vergleich zum Vorjahresmonat zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen, war mit einer etwas geringer ausfallenden Leistung als im Vorjahr zu rechnen, was auch so eingetreten ist (-1,3 %).
Zum Jahresende 2016 hat das Statistische Bundesamt die Aufschätzung zur Konjunkturentwicklung für alle Betriebe im Bauhauptgewerbe (Umsatz, Arbeitsstunden, Beschäftigte) eingestellt. Bereitgestellt werden nur noch die Daten für Betriebe ab 20 Beschäftigten. Für diesen Meldebereich liegt der Umsatz im Mai bei 7 Mrd. € und damit um 5,4 % über dem Vorjahreswert. Kumulativ erreichte der Umsatz ca. 27,2 Mrd. €. Das sind 7,5 % mehr als im Vorjahr.
Der Umsatz im Wohnungsbau liegt für den Meldebereich im Mai bei 1,7 Mrd. € (2,7 % mehr als im Mai 2017) und kumulativ bei 7,0 Mrd. Euro (+10%). Das verhaltene Umsatzwachstum im Mai kann als Korrekturbewegung zum fulminanten Wachstum im April (+12,7 %) interpretiert werden.
Die Bautätigkeit im Wohnungsbau wird in den kommenden Monaten sehr rege bleiben: Die Baugenehmigungen zeigen weitere eine hohe Nachfrage im mehrgeschossigen Wohnungsbau. Hier wurden bis Mai für knapp 72.000 WE Baugenehmigungen erteilt. Das waren wiederum 5.500 WE mehr als vor Jahresfrist (+8,3 %). Die beantragten Genehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser bleiben weiter etwas hinter dem Vorjahr zurück (-2 %). Bis Mai wurden hier für ca. 45.160 WE Genehmigungen erteilt. Insgesamt (Neu-und Umbau) wurden bis Ende Mai für fast 140.000 WE Genehmigungen erteilt. Die Order im Wohnungsbau liegen kumulativ weiter um 5% über dem Vorjahreswert.
Der Umsatz im Wirtschaftsbau liegt für den Meldebereich im Mai bei fast 3,0 Mrd. € (+9 %) und kumulativ bei ca. 11,9 Mrd. Euro (+9 %).
Die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft ist weiter sehr ausgeprägt. Ein Plus von gut 21 % im Auftragseingang wirft ein Schlaglicht auf die lang anhaltend und hohe Kapazitätsauslastung der Industrie. In allen Gebäudekategorien, ob Fabrikhallen oder Handels- und Bürogebäude –legt das Genehmigungsverlangen per Mai zweistellig zu. Die große Nachfrage an Wirtschaftsgebäuden signalisiert auch der Orderzugang von über 11% kumulativ.
Der Umsatz im öffentlichen Bau liegt für den Meldebereich im Mai bei 2,4 Mrd. € (+3,4 %) und kumulativ bei 8,4 Mrd. € (+3 %). Kumulativ setzt sich damit das Wachstum um 3% fort. Das Wachstum wird vom Tiefbau getragen (Mai +4,5 %; kumulativ +4%). Hingegen bleibt die Entwicklung im Hochbau den dritten Monat infolge unter dem Vorjahresniveau (Mai -2 %; kumulativ +1 %). Das scheint eine Entwicklung die sich auch in den kommenden Monaten fortsetzen könnte: Der Orderzugang im Hochbau hat zum Vorjahr im Mai um 9% nachgegeben. Im Tiefbau legte er hingegen um 6% zu. Angesichts des Investitionshochlaufes ist im Tiefbau auch weiter mit belebter Bautätigkeit zu rechnen. Hingegen scheinen die Investitionsprogramme im kommunalen Hochbau, über insgesamt 7 Mrd. €, weiterhin nicht umfangreich abgerufen zu werden.
Die hohe Auslastung der Kapazitäten in der Bauwirtschaft und die gute Auftragslage lassen die Bauunternehmen weiter in Personalaufbau investieren. Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes, wurden per Mai 2018 im Meldebereich ca. 10.000 Beschäftigte mehr eingesetzt als im Vorjahr (+4,8 %). Für den Mai 2018 wurden für die Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten ca. 466.000 Beschäftigte gemeldet. Die Daten belegen, das Bauhauptgewerbe passt seine Kapazitäten sukzessive einer stabilen Nachfragesituation an. Für 2018 rechnet der ZDB mit einem jahresdurchschnittlichen Bestand von insgesamt (alle Betriebe) ca. 820.000 Beschäftigten gegenüber 807.000 in 2017.