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Bundesfachgruppen ZDB

SPD-Chef Schäfer-Gümbel beim hessischen Fliesenlegerhandwerk

„Unverbindliche Absichtserklärungen helfen dem Handwerk nicht weiter. Wir müssen konkret prüfen, ob eine Wiedereinführung der Meisterpflicht europarechtlich tatsächlich möglich ist“, erklärte der Landes- und

Fraktionsvorsitzende der hessischen SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel.

Der Politiker, der auch stellvertretender Bundesvorsitzender seiner Partei ist, hatte sich zu einem Meinungsaustausch mit Vertretern des Fliesenlegerhandwerks im Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen getroffen.


Die Wiedereinführung der Meisterpflicht im Fliesenlegerhandwerk und anderen Gewerken, die seit der Reform im Jahr 2004 ohne Meisterbrief zulassungsfrei betrieben werden können, stand im Mittelpunkt des Gesprächs. Daran nahm

neben Günter Marksteiner (Landesfachgruppenleiter für das Fliesenlegerhandwerk im Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V.) und Jürgen Kullmann (Stellv. Bundesvorsitzender des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im ZDB) u.a. auch Gerhard Citrich als Gewerkschaftsvertreter der IG Bauen-Agrar-Umwelt teil.


„Die Abschaffung der Meisterpflicht war ein fataler Fehler. Die Politik versprach sich durch die Abschaffung einen Wachstumsschub für das Handwerk und nachhaltig mehr Beschäftigung. Davon ist rein gar nichts zu spüren“, erklärten

Marksteiner und Kullmann. Eine Folge sei die deutliche Reduzierung bei den Ausbildungszahlen. Sie gingen bundesweit von 3.029 Auszubildenden im Jahr 2004 auf 2.209 Auszubildenden im Jahr 2015 zurück. Gleichzeitig sei die Zahl der

Meisterprüfungen in diesem Zeitraum um 73% von 423 auf nur noch 114 bestandene Prüfungen gesunken.


„Durch die fehlende Qualifikation tummeln sich auf deutschen Baustellen zuhauf einzelne Fliesenleger ohne Qualifikation, die sich auch als Scheinselbstständige für Bau- und Ausbauarbeiten aller Art verdingen. Somit ist die Schwarzarbeit

faktisch legalisiert“, ärgern sich Marksteiner und Kullmann. Die Leidtragenden seien oft Bauherren und Verbraucher, die mit viel Pfusch am Bau zu leben hätten. Schäfer-Gümbel sicherte zu, die Umsetzungsmöglichkeiten einer

Wiedereinführung der Meisterpflicht mit seinen sozialdemokratischen Kollegen in Brüssel und Vertretern der EU-Kommission zu erörtern. „Wenn wir eine rechtlich wasserdichte Lösung hinbekommen, werden Verbesserungen für das Handwerk sicher nicht an meiner Partei scheitern.“



Bildunterschrift: Diskussion zur Meisterpflicht: (v.l.n.r.) Gerhard Citrich (IG Bauen-Agrar-Umwelt), Günter

Marksteiner (Landesfachgruppenleiter für das Fliesenlegerhandwerk im Verband baugewerblicher Unternehmer

Hessen e.V.), Hessens SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel, Jürgen Kullmann (Stellv. Bundesvorsitzender des

Fachverbandes Fliesen und Naturstein im ZDB), Rudolf Voos (Zentralverband des Deutschen Baugewerbes)

und Rainer von Borstel (Hauptgeschäftsführer des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen).

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SPD-Chef Schäfer-Gümbel beim hessischen Fliesenlegerhandwerk

„Unverbindliche Absichtserklärungen helfen dem Handwerk nicht weiter. Wir müssen konkret prüfen, ob eine Wiedereinführung der Meisterpflicht europarechtlich tatsächlich möglich ist“, erklärte der Landes- und Fraktionsvorsitzende der hessischen SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel.